Manchmal schau ich mir mit meinem MILO-FREUND auch BilderbĂŒcher an. Unsere Lieblingsgeschichte war von Anfang an die von Yaruk, dem Wolf. Der hatte nĂ€mlich auch ein verletztes Beinchen und wĂ€r deshalb fast umgekommen. Ist aber alles gut ausgegangen, genauso wie bei mir.
Ich war wunschlos glĂŒcklich. Naja, fast wunschlos. Ich hĂ€tte meine neuen Mitbewohner, die KATZEN-DINGER, nĂ€mlich gern besser verstanden. SchlieĂlich waren auch die jetzt meine Freunde. Oder sollten es zumindest werden.
Gut, mir war klar, dass die sich wohlfĂŒhlen, wenn sie schnurren. Leider konnte ich nicht zurĂŒck schnurren, sonst hĂ€tte ich das schon gemacht. Ich wollte denen doch zeigen, dass ich sie gern hatte! Umgekehrt war ich mir da nicht so sicher.
Irgendwie hatte ich das GefĂŒhl, ich mĂŒsste es mir erst verdienen, dazuzugehören. BloĂ wie?
FĂŒr einen Hund ist es wohl ziemlich schwer, einem KATZEN-DING zu gefallen. Sie schienen es nicht zu mögen, wenn ich sie zum Spielen aufgefordert hab. Ich hĂ€tte sie sogar von meinem Futter probieren lassen, aber das hat sie ĂŒberhaupt nicht interessiert. Wenn ich mich an sie gekuschelt hab, sind sie angewidert weggegangen. Ich war ratlos.
Bis ich dann diesen KATZEN-DINGER-Film gesehen habe. Mamamensch hatte den auf ihrem Laptop und nichts dagegen, wenn ich mitgeguckt hab. So hab ich Einiges ĂŒber ihre Körpersprache gelernt und konnte langsam besser einschĂ€tzen, wann die echt genervt oder einfach nur herablassend waren.
Die wichtigste Erkenntnis aber war: Wenn man sich sein Zuhause mit KATZEN-DINGRN teilt, darf man nicht empfindlich sein. Da ist es normal, dass man meistens abblitzt. Man muss denen den Vortritt lassen und bescheiden sein. KATZEN-DINGER sind nicht böse, gar nicht, aber sie sind die Chefs. Mir macht das nichts, ich will sowieso kein Chef sein. Den Stress tu ich mir doch nicht an!?
Nachdem ich eine ganze Weile geĂŒbt hatte, sie nicht anzubellen, sie nicht anzuspringen, sie jederzeit in meine Körbchen zu lassen und mich von ihren fernzuhalten, den Blick zu senken, wenn sie mich angestarrt haben, sie zur BegrĂŒĂung nur ganz vorsichtig anzustupsen, wenn ich vom Gassi zurĂŒckkam und stillzuhalten, wenn sie an mir schnuppern wollten, sind wir nach und nach immer besser miteinander ausgekommen. Bis sie schlieĂlich fĂŒr mich nicht mehr nur die KATZEN-DINGER waren, sondern unverwechselbare Persönlichkeiten, von denen jede seine eigene Geschichte hat.
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