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đŸŸ Kapitel 7 - drinnen


Die Regeln drinnen waren fast noch schwieriger als die draußen. Man musste jede Menge beachten, obwohl es kaum klare Kommandos gab. Man musste der reinste Hellseher sein! Obwohl ich wirklich ein feiner Luca sein wollte, funktionierte das nicht so ganz. Noch nicht.

Also, zum Beispiel, lagen da ĂŒberall Dinge rum. Wundervolle Dinge! Die ich doch alle begreifen wollte. Weil ich sowas noch nie gehabt hatte!

Als Hund versteht man Sachen, wenn man sie untersucht. Dazu nimmt man sie ins Maul, kaut ein bisschen drauf rum, man schmeckt, man spĂŒrt und schon ist man klĂŒger.

Leider durfte ich das nicht. Gut, es kam vor, dass Manches wĂ€hrend der PrĂŒfung kaputt ging, aber das war doch keine Absicht! Ich war so vorsichtig, und trotzdem passierte es.

Kugelschreiber, Feuerzeuge, Telefone, KĂŒchenmesser, ComputermĂ€use, Fernbedienungen, alles hatte ich einfach vor meiner Schnauze. Ok, fĂŒrs KĂŒchenmesser musste ich klettern, aber wirklich nur dafĂŒr. Ich hab auch nichts heimlich gemacht, hab alles brav ins Bett von Mamamensch getragen, damit sie gesehen hat, wie fleißig ich lerne. Wie ich mich bemĂŒhe, mich in meinem ZUHAUSE zurecht zu finden. Statt mich zu loben war Mamamensch sauer. ‚NEIN, NEIN, AUS!‘ , sogar ‚VERDAMMT!‘ hat sie gesagt. Laut gesagt. Schade! Dumme Sachen! Warum mussten sie auch immer gleich splittern!?

Vielleicht sollte ich lieber nur noch die Katzenspielzeuge nehmen? Die schönen, schönen Katzenspielzeuge... Die konnte man aufbeißen und die FĂŒllung rausziehen
hach, ich konnte es einfach nicht lassen. Auch, wenn die KATZEN-DINGER dann beleidigte Augenschlitze gemacht haben.

Die waren sowieso immer gleich eingeschnappt, wahrscheinlich, weil sie von Mamamensch so bevorzugt wurden.

Nicht, dass ich hier hĂ€tte hungern mĂŒssen, im Gegenteil, ich war im Schlaraffenland, aber trotzdem. Es war immer das Gleiche: Mamamensch hat meinen Napf gefĂŒllt, ich hab ihn rap zap leer gemacht, und dann musste ich warten. Bei den KATZEN-DINGERN war das anders. Die hatten fast IMMER was in ihren NĂ€pfen. Die konnten gar nicht alles aufessen! Ich hĂ€tte ihnen soo gern geholfen, aber das ging nicht. Weil die NĂ€pfe in der KĂŒche standen. Da durfte ich nicht rein. Konnte ich gar nicht. Wegen dem blöden Gitter.

Da waren zwar Löcher drin, aber ich kam nicht durch. Hab es versucht und bin steckengeblieben. Mamamensch hat mich erwischt und auch noch mit mir geschimpft, bevor sie mich befreit hat. Das war doch wirklich ungerecht!

Aber ansonsten hatte ich das beste ZUHAUSE der Welt. Ich konnte mich völlig frei bewegen, durfte aufs Menschen-Sofa und sogar zu Mamamensch ins Bett. Ich wurde gebĂŒrstet, und wenn es draußen geregnet hat, wurde ich mit einem Handtuch trocken gerubbelt. Ich wurde gestreichelt und gekĂŒsst und fĂŒr all das war ich natĂŒrlich bereit, auch die doofsten Regeln zu befolgen. Meistens.

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