Ich weiß noch gut, wie ich hier im ZUHAUSE angekommen bin. Fast noch ein Welpe, nach dem langen TRANSPORT, aufgeregt, unsicher und fremd. Damals waren die KATZEN-DINGER echt streng zu mir. Da hatte ich erst mal gar nichts zu melden. Ich war schüchtern und hab mich bemüht, nur bloß nichts falsch zu machen. Was war ich froh, als ich dann irgendwann einfach nur dazu gehören durfte. Heute ist das anders. Heute hab ich alles im Griff. Ich kümmere mich und sorge dafür, dass nichts passiert. Die KATZEN-DINGER lassen mich machen. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, warum…ich mein, früher, ohne mich, kamen sie schließlich auch prima klar? Manchmal denke ich, sie sind einfach nett zu mir. Weil sie wissen, dass ich ein Hütehund bin und ein Rudel brauche, dass ich beaufsichtigen kann. Dass sie mir schon zeigen würden, wer wirklich der Boss ist, wenn es drauf ankäme? Egal, bisher kam es nie drauf an.
Also passe ich auf.
Darauf, dass Richie Lollo nicht weh tut, wenn er mal wieder ungebremst in seine Richtung stapft. Lollo liegt ständig allen im Weg herum. Und verlässt sich drauf, dass wir Rücksicht nehmen. Weil wir schließlich wissen, dass er nicht schnell aufspringen und weggehen kann. Nur Richie weiß das nicht, oder es ist ihm egal. Er rennt uns dauernd alle um. Oder er springt vom Sofa, wenn ich davor liege und plumpst mitten auf mich drauf. Oh Mann! Ja, gut, er ist blind, aber er könnte doch trotzdem aufpassen? Wenigstens ein bisschen? Tut er aber nicht. Und deshalb geh ich dazwischen, wenn ich sehe, dass er Lollo nicht sieht.
Dodo ist auch blind und versteht sich super mit Richie. Die liegen oft eng beieinander.
Nur Dodo hat noch nie jemanden umgerannt!? Komisch, oder? Außerdem muss ich Momo im Blick behalten. Der ist inzwischen nämlich gar nicht mehr arm. Er fühlt sich richtig wohl im ZUHAUSE, ist witzig und frech. Und er liebt es zu kämpfen. Nur so zum Spaß, natürlich. Wobei man sagen muss, dass Dodo es nach wie vor nicht lustig findet, wenn er plötzlich angesprungen wird. Er müsste halt einmal einfach stehen bleiben und sich stellen, dann wäre das geklärt. Nicht immer nur weglaufen und hoffen, dass Momo ihm nicht hinterher kommt. Das klappt nämlich oft nicht mehr , weil Momo jetzt echt schnell ist auf seinen zweieinhalb Beinchen. Dann bin ich gefragt und regle das. Andrerseits können die beiden gleichzeitig aus einem, kleinen Katzenschüsselchen essen, sind also irgendwie doch Freunde. Und Momo weiß genau, wo er besser vorsichtig ist. Lollo lässt er komplett in Frieden, und auch bei Bibi traut er sich nur ganz selten. Dafür kugelt er mit Jakob durchs ganze ZUHAUSE.
Beide schreien dann und drohen sich und haben einen Höllenspaß. Ich muss nur eingreifen, wenn einer gar zu grob wird.
Um Bibi muss ich mich nicht kümmern, der kümmert sich eher um mich. Das freut mich so sehr, weil Bibi schließlich am Längsten am Allerstrengsten zu mir war. Und jetzt ist er mein bester Freund. Wenn Bibi und ich uns aneinander gekuschelt ausruhen, ist die Welt wirklich komplett in Ordnung.
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