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đŸŸKapitel 28 - Richie

Ich freu mich wie verrĂŒckt ĂŒber mein ZUHAUSE. Immer wieder, jeden Tag. Auch wenn ich hier schon schwierige Dinge meistern musste. Und ich rede jetzt nicht von den Rutschetreppen oder dem FAHRRAD-ANHÄNGER. Ich mein, wie ich mich anfangs bemĂŒhen musste, damit die KATZEN-DINGER meine Freunde wurden. Wie ich mitgeholfen hab, damit die KITTEN-KATZEN gelernt haben, dass sie keine Angst mehr haben mĂŒssen. Wie ich mich um Momo gekĂŒmmert hab, als die anderen KATZEN-DINGER ihn noch nicht leiden konnten, und er die schlimmen Schmerzen hatte und so verloren war. Ja, und jetzt haben wir eine neue Herausforderung, die grĂ¶ĂŸte, die wir je hatten: Richie! Ach, am liebsten wĂŒrde ich mich den ganzen Tag unter der Bettdecke verstecken.


Wir waren ja alle mal in Not und fast alle sind wir BESONDERS. Aber halt nicht ganz so sehr wie Richie. Weil man ja fast immer auch an der Seele verletzt wird, wenn man zu einem BESONDEREN wird. Richie hatte mal ein tolles Zuhause, viele Jahre lang. Dann hat er seinen geliebten Menschen verloren und kam ins SHELTER. Kein Zuhause zu haben ist schlimm, aber eins zu haben und es dann zu verlieren, ist schlimmer. Noch schlimmer ist es , wenn man alt und blind ist, wenn das passiert.

In dem Land, aus dem Richie kommt, ist Krieg . Da wird getötet, alles geht kaputt, und es gibt kaum noch was zu essen und fast keine Medizin. Weder fĂŒr die Menschen noch fĂŒr die Tiere. Also musste Richie fliehen. Sein TRANSPORT war echt gefĂ€hrlich und hat sehr, sehr lang gedauert. Ich versteh natĂŒrlich, wie verstört er ist. Geht ja gar nicht anders, wenn man sich wochenlang im Keller verstecken musste und all die Angst um sich rum gespĂŒrt hat. Trotzdem ist es schwierig fĂŒr uns, mit Richies Angst zu leben.


Wir haben ihn in Momos KrankenkĂ€fig gesetzt. Damit er begrenzt ist und sich sicherer fĂŒhlt. Da wollte er aber nicht bleiben. Er ist gegen die WĂ€nde gerannt, bis der ganze KĂ€fig umgefallen ist. Erst auf die Seite, dann aufs Dach. Schließlich ist er, mit Richie innen drinnen, durchs ganze Zimmer gerollt. Jetzt lĂ€uft er halt draußen rum. Hin und her und hin und her und springt rauf und runter, rauf und runter. Und stĂ¶ĂŸt sich immer wieder an. Peng, peng, peng. Er lĂ€sst sich einfach nicht beruhigen, das macht uns alle kirre. Wir wissen nicht so recht, wie wir ihm helfen können. Noch nicht.

Erstmal nimmt Mamamensch ihn ganz oft, ganz fest in den Arm, und wir gehen lang mit ihm Gassi. Das strengt ihn an, er ist ja alt und kennt die GerĂŒche und GerĂ€usche hier nicht. Er muss sich ganz doll konzentrieren, weil er ja auch nicht sieht, wohin er lĂ€uft. Danach schlĂ€ft er vor Erschöpfung ein. Endlich! Wenn er schlĂ€ft, ist er sooo sĂŒĂŸ. Leider bin ich mir nicht sicher, ob wir es jemals hinbekommen werden, dass er genug Vertrauen hat, sich wirklich zu entspannen, auch wenn er wach ist. Mir wĂ€rs am Liebsten, er wĂ€r nur selten wach.


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