Der Dodo ist auch ein BESONDERER und das netteste KATZEN-DING, dem ich je begegnet bin. Also, richtig nett, fast so wie ein Hundefreund.

Mit dem Dodo darf ich spielen, kullern, ihn jagen, mich auf ihn drauf setzen, ihn ablecken, ich darf ihn sogar in den Mund nehmen und hochheben. Dann knurrt er zwar manchmal, aber das gehört zum Spiel. Wirklich, er hat nichts dagegen, das weiß ich, weil er sich gleich danach wieder an mich kuschelt. Er wartet auch immer an der Tür auf mich, wenn ich Gassi war. Dann reibt er sich an mir, wir schnüffeln uns ab und so erzählen wir uns, was der andere in der Zeit, die wir getrennt waren, erlebt hat.
Der Dodo kann fast nichts sehen, nur ein paar Schatten mit dem einen Auge. Mit dem anderen gar nichts. Aber er kann trotzdem rennen und springen und klettern und sogar Fliegen fangen. Wir BESONDEREN haben eben unsere Tricks, wie wir mit den Normalen locker mithalten können. Was die können, können wir schon lange, und Vieles können wir sogar besser. Weil wir uns von einem dummen, kleinen Handicap nie haben aufhalten lassen. Weil wir trainiert und gelernt haben, stärker als unser Manko zu sein. Wie genau wir das machen, verraten wir nicht.
Als der Dodo ein Baby war, ist er krank gewesen. Deshalb sind seine Augen kaputt gegangen. Auch er hatte eine nette Frau, die ihn zum Arzt gebracht hat, und bei der er dann sogar wohnen durfte. Allerdings waren dort viele andere BESONDERE, viel mehr als hier im ZUHAUSE. Es sind auch oft fremde Menschen dorthin gekommen und haben jemanden mitgenommen. Wenn man selber noch nie vermittelt wurde, weiß man ja nicht, wie das ist, und deshalb hat Dodo sich davor gefürchtet.
Das hätte er natürlich nicht müssen, denn als er schließlich an der Reihe war, durfte er erfahren, wie schön es sich anfühlt, wirklich geliebt und geborgen zu sein. Die Aufmerksamkeit seines Menschen nicht mit vielen, sondern nur mit zwei weiteren Artgenossen teilen zu müssen. Das hat er sehr genossen und eigentlich war er jetzt glücklich. Aber doch nicht richtig, weil die KATZEN-DINGER dort ihn nicht mochten. Er sie auch nicht.

Deshalb ist er schließlich nochmal umgezogen. Hierher in unser ZUHAUSE. Also, ich selber war ja damals noch gar nicht da, nicht mal geboren war ich. Aber Dodo hat gewartet, bis ich komme. Das hat sich gelohnt. Für uns beide.
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